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Schlechteste Wintersaison in 20 Jahren: Ski-Verantwortlicher übt scharfe Kritik an den deutschen Herren

Sun Valley (USA) – Für das Herren-Team des DSV war dieser Winter ein echter Reinfall! Zum Abschluss der Saison zog der deutsche Chef des alpinen Rennsports, Wolfgang Maier (64), ein ernüchterndes Fazit, das alles andere als optimistisch ausfiel.

Das ambitionierte Ziel, zehn bis 15 Podestplätze im Weltcup zu erreichen, blieb gänzlich unerreicht – vor allem aufgrund der Leistungen der Herrenmannschaft.

Während Emma Aicher (21) und Lena Dürr (33) bei den Frauen immerhin sieben Podestplätze verbuchen konnten und damit ihre Erwartungen fast erfüllten, gelang es den deutschen Männern kein einziges Mal, einen Platz unter den Besten drei zu erreichen. So schwach hatte das DSV-Herren-Team zuletzt im Winter 2003/04 abgeschnitten.

Maier zeigte sich deshalb „wenig angetan“ von der Leistung seines Teams, wie er gegenüber dem SID erklärte.

Der Alpin-Chef betonte, dass es sich um eine insgesamt schwächere Saison gehandelt habe, da die erzielten Ergebnisse weit hinter den Erwartungen zurückblieben.

Sein unmissverständliches Resümee lautete: „Wir haben einfach zu wenig geleistet.“

Die enttäuschenden Resultate führt der 64-Jährige auf verschiedene Faktoren zurück: Verletzungen, Krankheiten und Rücktritte haben die Zusammensetzung der Herrenmannschaft stark beeinträchtigt. Doch auch der Blick in die Zukunft bereitet Maier keine großen Hoffnungen.

Bei den Frauen herrscht nach Dürr und Aicher ein Mangel an Tiefe, und es zeichnet sich kaum Nachwuchs ab, der auf Weltniveau mithalten könnte. Bei den Männern hingegen gibt es zumindest mit den Junioren-Weltmeistern Felix Rösle (20) und Benno Brandis (18) zwei Talente mit viel Potenzial – auch wenn der Weg an die Spitze noch lang ist.

Aus diesem Grund plant Maier nun, sämtliche Strukturen zu hinterfragen, und erwartet, dass intern kritisch geprüft wird – jedoch ohne dass sich das Team gegenseitig den Rücken kehrt.

Stattdessen sollte es darum gehen, herauszufinden: „Haben wir unsere Planungen wirklich umgesetzt? Wurde die Investition, vor allem im Bereich Nachwuchs, effizient und zielführend eingesetzt?“